Weitere Erfolge blieben nicht aus. Sogar einen Meistertitel gab es im Jahre 1948 zu feiern. Allerdings wurde dieser erst viel zu spät am grünen Tisch errungen. Der eigentlich verdiente Aufstieg in die A-Klasse blieb somit aus, weil die neue Runde längst lief, als bekannt wurde, daß Meister SV Hilsbach einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt hatte und somit der Vizemeister SV Eichelberg nachträglich, am 17. Juli 1949, zum Titelträger erkoren wurde. Im selben Jahr verpaßte der SV Eichelberg als erneuter Zweiter, diesmal hinter dem FV Elsenz, abermals nur ganz knapp den Aufstieg in die A-Klasse. In der Sportplatz-Frage war man mittlerweile auch einige Schritte weitergekommen. In den ersten Jahren nach der Gründung wurde durch fleißige und freiwillige Eigenleistung ein einigermaßen bespielbares Areal in den unfreundlichen roten Eichelberger Felsen gemeiselt. Bewaffnet mit Pickel, Hacken, Schaufeln und Schubkarren schuf man an jener Stelle das erste Spielfeld, auf der auch heute noch, auf einem ebenso schönen wie großen und grünen Rasensportplatz, gekickt wird. Die Größe des ersten Eichelberger Sportplatzes betrug etwa 80 mal 50 Meter. Kein saftig grüner Rasen motivierte die Kicker zu ihren Leistungen. Schwerer, roter Boden war es, den es neben dem Gegner zusätzlich zu bezwingen galt. Schon 1949 schritt man zur Erweiterung des Platzes, um dem Gegner einigermaßen wettbewerbsgerechte Maße anbieten zu können. Für ihre beträchtlichen Geldspenden zum Ausbau des Sportplatzes wurden bei der ersten dokumentierten Jahreshauptversammlung im Jahre 1948 die Mitglieder Paul Bürkle aus Karlsruhe und Heinrich Böhm aus Heidelberg (Autor des Buches "Unbekannter Kraichgau") zu Ehrenmitgliedern ernannt. Ein großer Förderer des SV Eichelberg war zur damaligen Zeit auch der Zigarren-Fabrikant Eduard Böhm, der 1948, der SVE zählte damals 51 Mitglieder, als Nachfolger von Matthias Schnepf, auch zum Vorsitzenden des Vereines gewählt wurde und dieses Amt bis 1952 inne hatte. Böhm, zusammen mit Heinrich Mildenberger ein ebenso pfiffiges wie fleißiges Gespann in der SVE-Gründerzeit, stiftete auch das erste Trikot für den SV Eichelberg. Kein Vergleich zu den hochwertigen Kunstfasern, die heutzutage die Kicker bei ihrer Freizeitbeschäftigung zu tragen pflegen. Zeitzeugen berichten, daß die Hemden bei Regen zunächst zentnerschwer und bei anschließender Trockenheit sofort brettsteif geworden seien. Dennoch war man stolz und glücklich, den Dreß tragen zu dürfen. Dieser hatte übrigens mit den Vereinsfarben rot-weiß rein gar nichts zu tun. Blau waren die Hemden, mit einem gelben Brustring. Die Hose war grün.

 

 

 

Fußballschuhe waren nach dem Krieg wertvolle und mit viel Feingefühl und Akribie gefertigte Handarbeit des in Eichelberg ansässigen Schuhmachermeisters Hans Mackert. Zeitzeuge Wendelin Fersching berichtet: "Meine ersten Fußballschuhe hatte ich von Hans Mackert. Nach dem ersten Spiel in Landshausen verlor ich beide große Zehennägel." Nichts für Filigrantechniker waren auch die ersten Fußbälle. Wenn das handgefertigte Spielgerät bei Regenwetter erst einmal so richtig mit rotem, Eichelberger Dreck vollgesogen war, wurde das Spiel zu einer mehr als kraftraubenden Angelegenheit. Oftmals mußte Wilhelm Riedel den Ball noch sonntags morgens flicken. Zu Auswärtsspielen ging man in der damaligen Zeit zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Pferdefuhrwerk von Otto Mildenberger. Viele Sportplätze der Umgebung lagen ja nicht allzuweit entfernt. Oder man trat die Reise mit dem berühmt berüchtigten Holzvergaser an. Viele Geschichten ranken sich um jenes Gefährt, das Spieler und Fans, einem Vereinsausfluge gleich, nach Stebbach, Mühlbach oder Ittlingen verfrachtete. Lustig war's allemal. Und nach einem Auswärtssieg verwandelte sich das schnaufende und dampfende Gefährt oftmals in eine rollende Festgesellschaft.

 


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