Die anfängliche Euphorie war indessen bald verflogen. Der Vereinsalltag kehrte ein. Da die Zeiten nach der Währungsunion wirtschaftlich besser wurden, kehrte auch der ein oder andere Gastspieler in seine Heimat zurück. Die sportlichen Erfolge blieben aus, Unstimmigkeiten kehrten ein. In der Vereinsführung war man sich bisweilen gar nicht mehr einig. 1953 mußte man gar für zwei Monate einen Notvorstand bilden, da sich die aktuelle Vorstandschaft wenig oder gar nicht um die Belange des SV Eichelberg kümmerte. So wurde zum Beispiel für das Vereinsjahr 1952 kein Mitgliederbeitrag kassiert. Schriftführer Heinrich Mildenberger vermerkte in seinem Protokoll zur Hauptversammlung am 8. März 1952: "Der zweite Vorstand Rudolf Müller kam vor allem auf die Hetzereien und Feindseligkeiten innerhalb des Vereins zu sprechen und mahnte dringend, diese verderbende Vereinspolitik auszumerzen." Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 4. Jan. 1953 im Gasthaus Krone wurde Heinrich Mildenberger, der sich eigentlich aus beruflichen Gründen etwas aus der Vereinsarbeit zurückziehen wollte, zum kommissarischen ersten Vorsitzenden gewählt. Auf der selben Versammlung wurde die Frage diskutiert, ob man den Verein auflösen oder ob man an der am 11. Januar 1953 beginnenden Rückrunde teilnehmen solle. Die Frage stellte sich, weil sich eine große Anzahl der aktiven und passiven Mitglieder zu jener Zeit herzlich wenig um ihren Verein kümmerten. Die Mehrzahl der Mitglieder entschloß sich an jenem Abend glücklicherweise nicht zur Auflösung des Vereines. In der zwei Monate später stattgefundenen turnusgemäßen Hauptversammlung wählten die Mitglieder dann Alfons Vetter zum neuen ersten Vorsitzenden. Ihm zur Seite als zweiter Vorsitzender stand der erfahrene Ehrenvorsitzende Eduard Böhm. Die schwere Krise war somit bewältigt. Erfreulich im Jahre 1953 war auch, daß man erstmals eine Jugendmannschaft zur Verbandsrunde anmelden konnte. Die 1. Mannschaft anfang der 50er JahreEnde des Jahres 1955 wurde dann wieder ein trauriges Kapitel in der noch jungen Geschichte des Vereines ge-schrieben. Am 4. Dezember mußte der Schiedsrichter das Verbandsspiel gegen den FV Landshausen in Eichelberg abbrechen. Eine üble Massenschlägerei, zunächst zwischen den Spieler, dann auch unter den Zuschauern, führte zu drakonischen Strafen durch den Verband. Drei Monate Platzsperre und sieben Spieler für vier Monate gesperrt, lautete das harte Urteil des Verbandsgerichtes. Der Kommentar von Eduard Böhm: "Die hemmä än dä Wald neigschmissä wie d'Äpfel". Im Jahr des zehnjährigen Jubiläums im Jahre 1956 wurde Hans Porscha zum Vereinschef gewählt. Beim Jubiläumssportfest besuchten weit über 1000 Zuschauer die Spiele. Ein warmer Regen für die Vereinskasse. Leider gab es auch in diesem Jahr Arbeit für die Sportgerichtsbarkeit auf Eichelberger Zutun. Artur Münch, ein untadeliger Sportsmann, ließ sich zu einer Schiedsrichter-Beleidigung hinreißen und wurde mit der saftigen Strafe von einem Jahr Sperre belegt. Außerdem drohte ihm der Ausschluß aus dem Bad. Fußballverband. Glücklicherweise wurde dem Einspruch des SV Eichelberg dagegen stattgegeben. Bemerkenswert in den Folgejahren, daß man 1958 dank des fußballbegeisterten Hauptschullehrers Kretz eine C-Jugend am Spielbetrieb teilnehmen lassen konnte und daß man am 30. Juli 1959 aufgrund "verschiedener Vorkommnisse", wie es im Tätigkeitsbericht des damaligen Schriftführers Berthold Boppel heißt, das Vereinslokal wechselte. Statt in der Krone traf man sich fortan im Rebstöck'l.Das neue Jahrzehnt, die 60er Jahre, begann unter der Regie des neuen Vorsitzenden Wendelin Fersching mit altbekannten Problemen. Sportliche Erfolge waren nur spärlich zu vermelden. Es mangelte, aufgrund der geringen Einwohnerzahl, an engagierten Vereinsmitgliedern, sowohl auf der aktiven, als auch auf der passiven Seite. Immer wieder wird in alten Vereinsdokumenten der mangelhafte Besuch von Haupt- und Spielerversammlungen beklagt. So hatten es jene, die sich für den Verein aufzuopfern bereit waren, wie immer schwer. Dennoch sollten am Ende des Jahrzehnts mit der Einweihung des neuen Sportplatzes (1968) und des neuen Clubhauses (1970) Meilensteine in der Geschichte des SV Eichelberg gesetzt werden.Doch zurück zum Vereinsalltag: Am 9. März 1963 kandidierte der seit 1958 amtierende Vorsitzende Wendelin Fersching nicht mehr als erster Vorsitzender. Da sich kein Nachfolger fand, mußte 14 Tage später eine erneute Hauptversammlung anberaumt werden, bei der dann Michael Schett zum neuen Vereinsvor-sitzenden gewählt wurde.Erfeuliches aus dem Vereinsleben gab es aber auch zu vermelden: Man unterhielt nach wie vor eine Jugendmannschaft. Mit Michael Schett und Berthold Boppel absolvierten 1960 die ersten beiden Vereinsmitglieder die Übungsleiter-Prüfung der Gruppe B, heute B-Schein oder auch B-Lizenz genannt. Vor allem aber begann man, sich ernsthaft mit der Erweiterung und Modernisierung des Sportplatzes zu befassen. Am 23. März '63 wurde aus diesem Grunde ein Sportplatz-Ausschuß gewählt, der sich künftig um den geplanten Neubau kümmern sollte. Auf Vorschlag von Egon Mildenberger, dem Stellvertreter des seit längerer Zeit erkrankten Bürgermeisters Ferdinand Emmerich, beschloß der Eichelberger Gemeinderat in einer Sondersitzung:dem Wunsch der neuen Vorstandschaft des Vereins zu folgen und für die noch auszubauende Sportstätte das Gelände um den bisherigen Behelfsplatz im Gewann "Burgholz" vorzusehen (zeitweilig war ein Wiesengelände östlich von Eichelberg in Aussicht genommen), den Vertreter des Bürgermeisters zu beauftragen, mit der Staatsforstverwaltung Kaufverhandlungen über das künftige Sportgelände aufzunehmen,zur besseren Erschließung von Finanzierungsquellen den Ausbau des Platzes in die Trägerschaft der Gemeinde zu übernehmen. Der bereits Ende 1962 von Egon Mildenberger aufgestellte Zuwendungsantrag sah Gesamtkosten von 130.000 DM vor. Sie sollten durch einen Landeszuschuß von 65.000 DM, im übrigen aber weitgehend durch Eigen-leistungen gedeckt werden.
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